Altersabhängige Maculadegeneration (AMD)

Die AMD ist eine bei Älteren Personen sehr häufige Erkrankung der Netzhautmitte (Macula). Die Macula ist ein sehr kleines Areal der Netzhaut, der Ort des schärfsten Sehens. Die Macula ermöglicht uns das Lesen, das Erkennen von Gesichtern und Unterscheiden von Farben.

Die Ursache der AMD sind nicht eindeutig geklärt. Der wichtigste Risikofaktor ist das Alter, daneben spielen eine familiäre Belastung, starke Sonneneinstrahlung und das Rauchen eine Rolle.

Meist sind beide Augen betroffen, wobei die Ausprägung pro Auge und damit die Sehschärfe sehr unterschiedlich sein kann.

Es kommt zu  einer Abnahme der Sehschärfe, welche vorwiegend das Lesen betrifft. Typisch ist, dass die Sehschärfe stark wechseln kann. Es kann zum verschwinden von Buchstaben und später ganzen Worten beim Lesen und Schwierigkeiten beim Erkennen von Gesichtern kommen. Auch in sehr fortgeschrittenem Stadium kommt es nicht zur vollständigen Erblindung. Das äussere Gesichtsfeld bleibt erhalten, womit eine Orientierung im Raum möglich bleibt.

Es gibt im wesentlichen 2 Formen der AMD

1. Die trockene AMD:

Es handelt sich um eine Verdünnung der Netzhautmitte. Für diese Form der Erkrankung gibt es noch keine Behandlungsmöglichkeit.  Sie schreitet meist langsam über Jahre fort. Prophylaktisch sollte ein guter Sonnenschutz (Sonnenbrille, Hut) angewendet und auf das Rauchen verzichtet werden. Bei spezieller Ausprägung  ist die Einnahme von Vitaminen sinnvoll.

2. Die feuchte AMD:

Bei dieser Form findet in der Macula ein aktiver Prozess mit Bildung krankhafter Gefässe statt. Dies führt zu Schwellungen und Blutungen in der Netzhautmitte. Diese Form der Erkrankung schreitet meist viel rascher fort als die trocken AMD. Neben Leseproblemen  kann ein Verzerrtsehen gerader Linien (= Metamorphopsien)  oder Wahrnehmung eines grauen Flecks im Zentrum auftreten. Die feuchte Form kann häufig durch Spritzen (z.B Lucentis/Eylea) ins Auge verbessert bzw. stabilisiert werden. Diese Medikamente bewirken eine Dämmung des Wachstumshormons (VEGF), das die Bildung krankhafter Blutgefässe verursacht. Es kommt in der Folge zu einer Abnahme der Schwellungen und damit zur Sehverbesserung. Das Medikament hat eine begrenzte Wirkungsdauer und muss somit wiederholt werden. Durch die Behandlung kann meist eine Stabilisierung der Erkrankung erreicht werden. Eine Heilung ist nicht möglich.

Zur Untersuchung und Verlaufskontrolle der Netzhautsituation werden heute oft technische Hilfsmittel eingesetzt. Diese erlauben eine genaue Lokalisation der Störung und exakte Überwachung der Therapie. Die OCT-Untersuchung ist ein Schnittbildverfahren, mit dessen Hilfe die Netzhautschichten dargestellt werden können.