Grauer Star (Katarakt)

Der Graue Star ist eine Eintrübung der Augenlinse. Hauptursache ist der natürliche Alterungsprozess, wobei die Ausprägung der Linsentrübung individuell sehr unterschiedlich verläuft. Selten sind andere Ursachen wie Verletzungen oder Entzündungen des Augeninneren, Medikamente, starker Nikotinkonsum oder eine erbliche Belastung.

Der Graue Star äussert sich in einer Abnahme der Sehschärfe meist vergesellschaftet mit schlechterem Kontrastsehen und vermehrter Blendeempfindlichkeit.

Im frühen Stadium kann ein Wechsel der Brillenkorrektur oft helfen. Es ist aber nicht voraussehbar wie rasch sich diese Werte, aufgrund weiterer Zunahme der Linsentrübung, wieder ändern werden. Im ungünstigsten Fall passt die neue Brille bereits nach wenigen Monaten nicht mehr. Eine wirksame medikamentöse Behandlung existiert nicht.

Die einzige definitive Behandlungsmöglichkeit ist die Operation. Dabei wird die trübe Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Den Operationszeitpunkt wählt der Patient grundsätzlich selbst: d.h. wenn die Abnahme der Sehschärfe die Lebensqualität zu sehr beeinträchtigt, sollte die Operation durchgeführt werden.

Der Eingriff wird in der Regel ambulant durchgeführt und erfolgt in örtlicher Betäubung mittels anästhesierende Augentropfen. Durch einen heute nur knapp 3mm grossen Schnitt, welcher nicht genäht werden muss, wird die trübe Linse mittels Ultraschall zerkleinert und entfernt. Die zusammenfaltbare Kunstlinse wird dann eingesetzt. Eine Brillenneuanpassung ist nach der Operation notwendig und kann frühestens nach 4 Wochen erfolgen.

Schwere, d.h. das Sehvermögen dauernd beeinträchtigende, Komplikationen wie Netzhautablösungen, Blutungen ins Auge, eine Infektion oder Hornhauttrübungen sind extrem selten.

Die Prognose der Operation bzw. die zu erwartende Sehschärfe nach der Operation ist von allfälligen Begleiterkrankungen des Auges wie Netzhaut- oder Hornhautproblemen abhängig. Das individuelle Risiko wird vor jedem Eingriff eingehend besprochen.